CO2-Technologie unter den besten drei Erfindungen

15.06.2021

Die Initiatoren des CAT Catalytic Center für den Europäischen Erfinderpreis nominiert

 
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CO2-Technologie unter den besten drei Erfindungen

  • Dr. Christoph Gürtler und Prof. Walter Leitner in der Kategorie Industrie nominiert
  • CO2 als Rohstoff wirtschaftlich nutzbar gemacht
  • Technologie ist Basis für eine Vielzahl marktfähiger Produkte

Das Europäische Patentamt (EPA) hat die beiden Initiatoren des CAT Catalytic Center Dr. Christoph Gürtler (Covestro AG) und Prof. Walter Leitner (Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion und RWTH Aachen) für ihre Rolle bei der Entwicklung einer neuen Technik zur Verwendung von Kohlendioxid (CO₂) als Finalisten in der Kategorie „Industrie“ des Europäischen Erfinderpreises 2021 nominiert. Die Technologie ermöglicht es, das schädliche Klimagas CO2 als wertvollen Rohstoff für nachhaltige Kunststoffe zu nutzen. Das Verfahren verwendet chemische Katalysatoren, um Reaktionen zwischen CO2 und einem herkömmlichen Rohstoff anzutreiben. Dabei entstehen so genannte Polymere auf nachhaltigere und wirtschaftlich tragfähige Weise. Das CO2 ist dabei fest eingebunden.

Erfolgreiche Partnerschaft von Industrie und Wissenschaft

„Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Grundlagenforschung und industriellem Know-How hat den Grundstein für diese Entwicklung gelegt“, freut sich Leitner. „Es ist ein seltener Glücksfall für mich ebenso wie für die beteilgten Nachwuchswissenschaftler, an einem solchen Prozess beteiligt zu sein.“

„Diese Nominierung ist eine wichtige Bestätigung unserer Bemühungen um eine nachhaltigere Chemie“, sagt Christoph Gürtler, der bei Covestro für die Entwicklung neuer Verfahren und Produkte verantwortlich ist. „Es ist eine große Ehre, stellvertretend für das interdisziplinäre Team aus Produktforschung, Prozessentwicklung, Marketing und den vielen anderen Köpfen hinter der Erfindung bei der Preisverleihung dabei zu sein.“

Die beiden Nominierten Gürtler und Leitner haben einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung und Markteinführung der Plattformtechnologie, die ihren Ursprung in der Zusammenabeit zwischen anwendungsorientierter Wissenschaft und forschungsorientierter Industrie hat. 2007 gründeten Covestro und die RWTH Aachen gemeinsam das CAT Catalytic Center. Die beiden Forscher gelten als die „Architekten“ dieses Kooperationsmodell, das Freiraum für Kreativität mit zielgerichteter Entwicklung kombiniert.

Beitrag zur Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft

Die Nutzung von CO2 leistet einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Indem konventionelles Erdöl als Kohlenstoffquelle teilweise durch das Klimagas CO2 ersetzt wird, werden Ressourcen geschont. Der Kohlenstoff wiederum bleibt im Kreislauf erhalten, ohne in die Atmosphäre zu gelangen. Zugleich lassen sich mit dieser Technologie, das legen erste Untersuchungen nahe, auch besser wiederverwertbare Kunststoffe erzeugen, deren Bestandteile leichter recycelt werden könnten. Forscher am CAT Catalytic Center und am ITMC der RWTH Aachen arbeiten gemeinsam mit interdisziplinären Teams bei Covestro daran, die Vision von geschlossenen Kohlenstoffkreisläufen auch in weiteren Anwendungen zum Erfolg zu führen!

Auszeichnung auf Europäischer Ebene

Der 2006 ins Leben gerufene Erfinderpreis des Europäischen Patentamtes zeichnet herausragende europäische Erfinder und Teams aus und gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen seiner Art. Die Preisverleihung wird am 17. Juni erstmals digital stattfinden und live im Internet übertragen. In der Kategorie Industrie sind drei Teams nominiert. Für den Publikumspreis kann online abgestimmt werden.

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